Bytom ist eine Stadt mit wechselvoller Geschichte. Der als Bithom erstmals im 11. Jhd. erwähnte Ort des Königreichs Polen bekam 1254 deutsches Stadtrecht. Er gehörte unter dem Namen Beuthen zu Schlesien und Preußen und ist als Bytom seit 1945 eine Stadt der (Volks-) Republik Polen in der Woiwodschaft Slaskie, dem Verwaltungsbezirk Schlesien. Der Steinkohlebergbau sorgte lange für ausreichend Arbeitsplätze, doch sind von den einst sieben Bergwerken heute nur noch zwei in Betrieb.
Auf ungepflasterten Hinterhöfen und deren Schuppen und Garagen hängen die Spuren des Steinkohlebergbaus ebenso wie an Fassaden der Gründerzeithäuser, die die Pracht vergangener Zeiten repräsentieren. Allerdings nicht auf dem Marktplatz, dem Rynek, er ist rausgeputzt und freut sich dergestalt auf Gäste. Auf der Straße am Bahnhof fließt der Verkehr während sich in Nebenstraßen die Nachbarschaft zum Schwatz zusammen findet und junge Leute zum Volleyballspiel. Eine heimelige Struktur.
Dabei sinkt die Bevölkerungszahl – seit 1998 um 17%. Diesem Trend begegnet die Stadt u.a. mit Investitionen in Kultur: neben einem Opernhaus, Museen und Galerien gibt es das Bytom Kulturzentrum und ein jährliches Filmfestival. Das Büro Kopernikus arbeitete für einen polnisch-deutschen Kulturaustausch und wir sehen in der Stadt ein Plakat des Büros für den Elektro Pop Klub.
Am frühen Abend gehen wir zum Muzeum Gornoslaskie, der Veranstaltungsort des Elektro Pop Klubs. Laut Ankündigung gibt es Konzerte und Performances, Videokunst, Ausstellungen, Workshops und Filmvorführungen. Doch um diese Uhrzeit ist hier noch nichts los. Wir sehen eine Fotoausstellung und die zum Programm gehörende Gestaltung des Clubs. Hippes Bytom.