Hinter einem Spielplatz und blühenden Kirschbäumen steht das von der SANAA -Architektin Kazuyo Sejima entworfene Sumida Hokusai Museum. Ein Museum für den Künstler Katsushika Hokusai, der vor 200 Jahren hier im Bezirk Sumida lebte. Der Bau besteht aus großen, mit Aluminium verkleideten Blöcken. Die Architektin nutzt das reflektierende Material, um die Farbe und Helligkeit des Himmels ans Gebäude zu binden und dadurch der kantigen Struktur die Schwere zu nehmen – ohne sie zu negieren.
Von allen Seiten zeigen die Quader dreieckige Einschnitte, die Zugänge für Besucher*innen und Tageslicht schaffen. Die Reflektionen des Lichts auf Glas- und Aluminiumflächen lassen den Bau im Innern wie ein Kaleidoskop erscheinen, das zwischen Innen- und Außenwelt vermittelt. Kazuyo Sejima spielt in ihren Bauten immer wieder mit dem Verhältnis von Außen und Innen und der Einbettung in die Umgebung.
Spätestens seit die Architektin 2010 als erste Frau die Direktion der Architekturbiennale von Venedig übernahm und im selben Jahr gemeinsam mit ihrem SANAA Partner Ryue Nishizawa den weltweit renommierten Pritzker-Architekturpreis erhielt, ist Kazuyo Sejima ein international bekannter Star der Architektur. In der Nachfolge von Zaha Hadid lehrt sie seit 2015 am Institut für Architektur in Wien.
Aktuell hat Sejima einen Zug entworfen, der zwischen Tokio und der jungen Millionenstadt Saitama pendeln soll. Ein Zug aus reflektierendem Metall und mit besonders großen Panoramafenstern, die zwischen Innen und Außen vermitteln. Und Katsushika Hokusai: die Arbeiten des für seine Farbholzschnitte bekannten Künstlers sehen wir uns heute nicht an. Die Hauptwerke sind gerade ausgeliehen und im Museum durch Reproduktionen ersetzt.
Und Reproduktionen seiner Werke wie den Roten Fuji oder Die große Welle vor Kanagawa sieht man überall. Wir erfreuen uns an dem Museumsbau und den davor blühenden Kirschbäumen.