Neben Ye Sin und Song San haben wir zusätzlich einen Fahrer, dessen Name ich nicht weiß. Es ist sein Job, uns an den richtigen Ort zu bringen und ihm ist es sichtlich egal, wen er transportiert.
Der Fahrer ist bemüht, die Schlaglöcher auf der Autobahn zu umfahren. So kurvt der Wagen manchmal extreme Schlenker oder er landet nach der geschickten Umrundung eines Loches mitten in einem Folgeloch, sodass wir alle an das Dach des Busses hüpfen.
Die Straße ist voll mit Schlaglöchern, die nur sporadisch ausgebessert werden. Wir sehen eine Gruppe Arbeiter, die ohne Maschinen dabei ist, die Löcher im Asphalt zu flicken. Da es weiterhin regnet, tragen einige einen Regenschutz, der allerdings nur aus einer dünnen Plastikfolie besteht.
Ich schaue nach draußen, folge mit dem Blick den an der Scheibe rinnenden Tropfen und wische gelegentlich die beschlagene Scheibe ab, um weiter nach draußen blicken zu können. Immer wieder gehen Menschen die Straße entlang oder sitzen am Rand, um auf einen Bus oder eine andere Mitfahrgelegenheit zu warten.
Maike und Ralf sind in Gespräche mit Song San vertieft. Sie wollen nicht den allgemein vorhandenen Vorurteilen Raum geben, sondern durch die eigene Anschauung und durch Erklärungen verstehen und das Land kennen lernen. Maike war in der DDR aufgewachsen und durch ihre Sozialisation mit den Strukturen eines sozialistischen Staates vertrauter als wir.