Berlin: Erster Mai

Berlin am 1. Mai. Der DGB organisiert ein Fest. Am Brandenburger Tor. Die linke Szene am frühen Abend die inzwischen ähnlich traditionelle Revolutionäre 1. Mai Demo. In Kreuzberg. Und parallel zum DGB ruft an diesem ersten Mai ein breites Bündnis dazu auf, einen Aufmarsch von Neonazis zu blockieren. In Prenzlauer Berg. Kein Platz für Nazis steht auf grünen Luftballons. Es versammeln sich 10.000 in der Wisbyer Straße, um den Aufmarsch der Rechten zu verhindern.

Die Bornholmer Straße wird von beiden Seiten blockiert. Es haben sich 600 Neonazis versammelt. Die Polizei versucht, einzelne Blockierende zu entfernen. Doch die Blockade ist zu stark. Die Rechten können die für sie genehmigte Route nicht antreten. Nach 800 Metern und drei Stunden löst sich der Trupp auf. Kein Platz für Nazis.

Viele Blockierer:innen fahren im Anschluss nach Kreuzberg. Um 19 Uhr startet dort die Revolutionäre 1. Mai Demo. Es werden 15.000, die sich anschließen. Smash Capitalism. Seit 1987 gibt es immer wieder Smash. Klassenkampf. Doch dieses Jahr ist es anders, ruhiger. Es gibt kaum Konfrontationen. Vielleicht liegt es daran, dass es am Vormittag einen gemeinsamen Gegner gab, der blockiert wurde. Dies war ein starkes Signal und es braucht kein zweites an diesem Tag.

Wagen ziehen vorbei. Parolen. Musik. Solidarische Grüße vom Balkon. Antifas rappen Wizo: Und trotzdem träume ich und hab so manche Phantasie. Und deshalb kämpfe ich, sonst bleibt der Traum nur Utopie. Die Polizei ist vor Ort. Kreuzberg, 1. Mai – da werden Hundertschaften geboten. Heute wandeln sie ohne Auftrag. Wannen parken abseits.

Am Abend wird gefeiert. Auf dem Myfest agiert ein Anti Konflikt Team. Futter, Mucke, Alk. Kommerz und Selbstgemachtes. Was bleibt, ist die Botschaft des Tages: 1. Mai : Nazifrei.