Atlanta: Black Lives Matter

Schwarzes Leben zählt, ist wichtig und von Bedeutung: Black Lives Matter. Schwarze Menschlichkeit und Würde erfordern schwarzen politischen Willen und Macht heißt es auf der Seite von Black Lives Matter Atlanta. Atlanta ist eine der wenigen Städte der USA, in denen wir den Eindruck haben, dass schwarzes Leben wirklich zählt. Das Afroamerikaner:innen gleichberechtigt in allen Bevölkerungsschichten vertreten sind, selbstverständlich und selbstbewusst.

Atlanta, Georgia, Südstaaten – ein Black Mecca, wie es heißt, eine Stadt, in der Schwarze bessere wirtschaftliche Bedingungen vorfinden als in allen anderen Städten. In der Unterhaltung und Kunst, Schulen und Universitäten ebenso von ihnen geprägt sind wie der Job der Bürgermeister:in und die Führung von Restaurants und Unternehmen.

1929 wurde Martin Luther King in Atlanta geboren. Er spielte, lernte und studierte hier. Und er machte die Stadt zu einem Zentrum des Civil Rights Movement, der Bürgerrechtsbewegung. King ging nach Montgomery, wirkte in den Südstaaten und der gesamten USA und hielt beim Marsch auf Washington seine berühmte Rede: I Have a Dream. Durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an Martin Luther King wurde die Bürgerrechtsbewegung 1964 zu einem weltweiten Thema.

Vier Jahre später wurde King in Memphis erschossen. Nachdem er in Atlanta beigesetzt wurde, entstand hier ein Ort der Erinnerung und Würdigung. Und mit dem benachbarten King Center ein Ort des Civil Rights Movement.

Atlanta scheint es gut zu gehen. Große Firmen schaffen Arbeitsplätze, wie die Coca-Cola Company, deren Extrakt hier 1886 erfunden wurde. Und es gibt weitere große Unternehmen – wie CNN, Cox Enterprises, UPS oder Delta Airlines. Daneben hat Atlanta den Flughafen mit dem weltweit größten Passagieraufkommen. Dies führte in den USA zu dem Spruch: egal, ob du nach dem Tod in den Himmel oder in die Hölle kommst, du wirst in Atlanta umsteigen müssen.

Trotz des relativ guten Lebens ist die Arbeit von Black Lives Matter auch hier weiter aktuell. In ihrem Manifest heißt es: Es kann keine Befreiung für alle Schwarzen geben, wenn wir nicht für diejenigen kämpfen, die an den Rand gedrängt wurden.

Im Olympia Park spielen Kinder in den auf- und wieder absteigenden Fontänen. Von oben ist zu sehen, dass die Muster die olympischen Ringe bilden. Hier im Park ereignete sich der Bombenanschlag während der olympischen Sommerspiele 1996, durch den zwei Menschen getötet und über 100 verletzt wurden. Doch von den Spielen ging ein anderes Signal aus. Die Entzündung der olympischen Flamme durch einen fast vergessenen Sportler und Kämpfer gegen Rassismus und Krieg: Mohamed Ali. Und eine Veränderung der Stadt durch eine boomende Wirtschaft. Heute gehört Atlanta zu den top zwanzig Global Innovation Cities.