Da das Tor offensteht und es nicht den Eindruck macht, als ob sich hier noch jemand um Gäste kümmern würde, betreten wir das Gelände, ohne zu klingeln. Hier sehen wir, dass die meisten Gebäude stark beschädigt oder bereits verfallen sind. Escritorio, Casa da Operário und Direcção steht auf den Häusern, doch sie sind längst verlassen.
Vom Gemeinderat – so ist in einer Mitteilung der Stadtverwaltung zu lesen – wurde beschlossen, dass der Turm und einzelne Gebäude der Fabrik ein repräsentatives Wahrzeichen der Industrie sind und sie wurden daher als Eigentum von kommunalem Interesse eingestuft. Doch was macht eine kleine Gemeinde mit 9000 Einwohner*innen mit einer verfallenen Industrieruine? Die Eigentümerin Sinaga betreibt eine Zuckerfabrik in Ponta Delgada. Diese soll allerdings unrentabel sein und jährlich mit 1,7 Millionen Euro bezuschusst werden, um die Arbeitsplätze zu sichern. Gelder für eine Renovierung und Umnutzung der alten Alkoholfabrik sind daher kaum zu erwarten.