Bevor wir nach Paris fuhren, besuchten wir Frankreichs zweitgrößte Hafenstadt.
Am Ärmelkanal und der Mündung der Seine gelegen laufen hier permanent große Schiffe ein und aus und es verkehrt die Fähre nach Portsmouth in England. Das für uns ganz Besondere und der Hauptgrund für eine Besichtigung ist aber der Status des Welt-Kulturerbes der Stadt. Neben Brasilia ist Le Havre das einzige Stadtensemble des 20. Jahrhunderts, das Welterbe wurde.
Nachdem Le Havre im zweiten Weltkrieg von den Deutschen besetzt war, wurde es von England total zerstört. Den Wiederaufbau plante und baute der Architekt Auguste Perret von 1945 bis 1954 mit einem Team von 60 Architekten als ein geschlossenes Stadtensemble im Stil der Moderne. Uns erinnerten die Bauten an die sozialistische Moderne, den Bauhaus-Stil und den Futurismus in Italien.
Im Zentrum hat der Architekt von Brasilia, Oskar Niemeyer, den zentralen Platz gestaltet. Er entwarf hierfür ein Veranstaltungszentrum, den sogenannten Vulkan, und eine Bibliothek. Die Formen und das Weiß der Gebäude zeigen Niemeyers Stil, der auch in Brasilia zu sehen ist. Über dem Oskar Niemeyer Platz erhebt sich aus der Ferne die Leuchtturm-Kirche von Auguste Perret.
Nach drei Tagen verlassen wir Le Havre und schunkeln mit dem Zug durch die Normandie in Richtung Paris. Vorbei an kleinen Gutshöfen und Städtchen und immer begleitet von der Seine, die hier in großen Bögen durch die Landschaft fließt.
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