Georgian Post. Post Sowjetunion. Die offenstehende Eingangstür lädt ein, den nackten Flur zu betreten. Ein Kabel hängt vom leeren Platz der Deckenlampe. Hinten im Flur eine nach oben führende Treppe. Auf dem Gang dorthin weitere offene Türen. Sie führen in einen Raum mit großen, hohen Fenstern. Ausblicke zur Straße, Einblicke. Ein verlassener Raum mit Regalen ohne Inhalt. Auf dem verbliebenen Tisch grünt eine Pflanze. Sie scheint der Putzkraft einen Grund zu liefern, regelmäßig zu kommen. Der Boden wird gefeudelt, die Regale entstaubt. So warten diese neben der Pflanze auf neue Inhalte.
Zurück im Flur locken von oben Sonnenstrahlen, die sich durchs stumpfe Fenster mühen. Schwere Steintreppen hallen ins Obergeschoss. Der Geruch von Kühle mischt sich mit Staub abblätternder Farbe und ein dumpfer Kalkgeschmack legt sich auf die Zunge. Entlang der Treppe suggeriert scheckige Farbe eine hölzerne Wandverkleidung. Die in den Stufen eingeformten Dellen und Abnutzungen schildern Wege vergangener Generationen.
Auch oben eine einladende Tür. Daneben Stromkabel, die sich zwischen Sicherungskasten und Verteilung verwirren. Die Tür führt zu einem Raum, in dem die Wandverkleidung zu Stein wird, zu Holz. Auch der lange Tresen, der den Raum teilt, aus Holz. Darauf Glas, durch das Spuren einstiger Auslagen sichtbar werden. Hinter dem Tresen verkriecht sich ein Haufen Stühle. Und die orangen Vorhänge leuchten neben mintfarbener Wandvertäfelung über hellem Holz. Reste von Aufklebern berichten von vergangener Nutzung.
Die Treppe führt weiter aufwärts. Es wird leichter und lichter. Der Flur führt zu einer Glasfassade, die das Außen hereinlässt. Tbilisis traditionelle Architektur. In den Räumen hier oben kaum Spuren vergangener Nutzung. Es ist aufgeräumt, ausgeräumt. Allein ein ausgedienter Feuerlöscher. Die Tage der Georgien Post sind gezählt. Post Post.