Chemnitz nennt sich Stadt der Moderne, obwohl es eigentlich Nachmoderne heißen müsste. Die Industriestadt wurde im 2. Weltkrieg sehr zerstört und in den 1950er Jahren als Karl-Marx-Stadt wieder aufgebaut. Und die Bauten wie die Stadthalle mit Vorplatz und Springbrunnen sind doch typische Gebäude der Nachmoderne. Der überdimensionierte Kopf von Karl Marx prägt weiter eine Hauptstraße der Innenstadt, auch wenn seit 1990 wieder der frühere Name Chemnitz verwendet wird. Und doch, es gibt auch die Architektur der Moderne: zum Beispiel Das Tietz, heute ein Kulturzentrum mit Stadtbibliothek, wurde 1913 von Wilhelm Kreis gebaut – im Auftrag der Kaufhauskette Hermann Tietz, später bekannt als HERTI.