Eisenträger fressen sich wie Kraken durch die Straßen von Manhattan und Brooklyn, von Queens bis zur Bronx. Gerüste die Schienen tragen für Züge, die aus dem Untergrund kommen und zur Hochbahn mutieren. Elevated Subways. In Gegenden, die nicht untertunnelt werden können; in Gegenden, in denen die Tunnel nicht lohnen, da den Menschen zugemutet wird, mit dem Zug zu leben. Über der Straße, vor dem Haus, neben dem Fenster. Rüttelnde, quietschende, dreckige Ungetüme, die krachend über die Konstruktionen rasen. Im Minutentakt.
Hoch über der Straße schweben die Trassen auf knochigen Stelzen. Ihre Gewaltigkeit verkleinert die Normalität. Dabei sind sie ästhetisch, die Konstruktionen. Trotz ihrer Schwere grazil. Angerostet und schrundig bilden sie Vorlagen für angesagtes Retro-Design. Matte Farben auf metallischem Grund. Sonnenschein zeichnet das Skelett auf den Straßenbelag und umspielt die Verstrebungen mit Licht und Schatten.
Es könnten auch Konstruktionen sein, die die ganze Stadt auf eine höhere Ebene befördern. Science-Fiction Fantasien in der Art von Cyberpunk. Da fehlen nur die Flugobjekte, die sich zwischen dem Gestänge ihre Bahnen suchen. Die oberen Plattformen können mit der Subway angesteuert werden. Von dort vermittelt der Blick auf die Dächer der Häuser ein Gefühl davon, sich über der Stadt zu befinden. Und durch das Gestänge erscheinen die unteren Ebenen wie filmische Szenen. Orte, die einen Wechsel der Perspektive anbieten.
Wenn die Züge die Trasse verlassen, kehren sie zurück zu den unterirdischen Bahnhöfen und entschwinden in die Dunkelheit des Tunnelsystems. Sie folgen den vorgegebenen Pfaden entlang spärlicher Beleuchtung, quietschen sich ihren Weg von Station zu Station. Bis sie an anderer Stelle erneut aus dem Untergrund emporschnellen und abermals über Straßen, an Häusern und Fenstern in getakteter Regelmäßigkeit entlangrattern. Elevated. Erhöht und erhaben.