Herr Kobayashi

Es hieß, Herr Kobayashi verlor seinen rechten Fuß durch eine Mine. Er muss noch jung gewesen sein, als er in der Kaiserlich Japanischen Armee gegen die Amerikaner kämpfte. Darüber reden wollte er nie.
Als er es sich leisten konnte, eine Prothese anfertigen zu lassen, wollte er es nicht. Die Menschen sollten sehen, was Kriege anrichten. Herr Kobayashi lief weiter auf seinen Krücken durch die Straßen. Seine Verbitterung konnte er nie ganz hinter der Freundlichkeit verstecken.
Als Herr Kobayashi gestorben war, stellte seine Tochter die Krücken neben den Laden, den er so lange führte. Ein Laden, der nun wohl geschlossen blieb, denn wer wollte heute noch solch ein Geschäft betreiben.
Beim Anblick der Krücken hielten die Menschen, die Herrn Kobayashi kannten, inne und dachten an den alten Mann, wie er auf seinem Schemel saß und ihre Uhren, Radios und Haushaltsgeräte reparierte. Neben ihm lehnten stets die Holzkrücken.

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