Als wir weiter nach Osten fahren, kommen wir schließlich doch an einer Ortschaft vorbei, die nach Dorf aussieht. Die Häuser sind einstöckig und haben von Ferne den Charakter der Häuser, die wir in der Altstadt von Kaesong gesehen haben. Obwohl diese Häuser älter wirken, waren sie wahrscheinlich neuer, denn der nach dem Koreakrieg notwendige Aufbau war abgeschlossen und es ist nicht mehr erforderlich, schnell Wohnraum für viele zu schaffen.
Um die Bäume und Büsche, die entlang der Autobahn stehen, ist fast immer ein Kreis aus weißen Steinen gelegt. Als wir Song San danach fragen, sagt er, dass es zur Schädlingsbekämpfung sei und außerdem eine Zierde. Ich kenne die weißen Ringe an Bäumen zur Schädlingsbekämpfung. Insekten werden so davon abgehalten, den Baum herauf zu laufen. Aber Steine, die zudem in einem Abstand von etwa zehn Zentimeter liegen? Und Zierde? Auf freiem Feld um unzählige Bäume und Sträucher – ist dies realistisch? Wenn man an die Idee des Kollektivs eines sozialistischen Staates denkt, ist es durchaus möglich, dass eben nicht der private Vorgarten geschmückt wird, sondern die Bereiche, die für alle da sind. So kann ich es dann auch sehen und mich am Gestaltungswillen erfreuen.