Das Motto des Staates lautet: The Natural State. Unsere erste Station ist der Ort El Dorado. Wir finden hier am Abend eine Pizzeria in der Main Street. Innen hat es eine Atmosphäre wie in einer industriellen Großküche, aber mit viel Charme. Und die Pizza ist sehr gut. El Dorado ist einer der wenigen Orte, in denen wir kein Hotel vorgebucht haben. Und so finden wir in Downtown ein sehr schönes, altes Hotel mit einem großen, toll ausgestatteten Zimmer. Und der Preis liegt weit unter denen der Motelketten. Manchmal lohnt sich ein bisschen Risiko. Am Morgen gibt es Frühstück in einem alten Eisenbahnwaggon. Sehr schön.
The Natural State. Es gibt nicht den einen bombastischen Nationalpark in Arkansas, sondern viele State Parks, die sich über den gesamten Staat verteilen. Insgesamt sind es 52. Seen und Flüsse, Wälder und Hügel. Sie dienen der Naherholung, dem Wandern und Fischen, dem Mountainbiking und Kanufahren. Eine erholsame Natur, in der die Menschen in Arkansas auch gerne dauerhaft leben. In den Städten ist nicht so viel Betrieb: die Hauptstadt Little Rock ist mit knapp 200.000 Bewohner*innen die größte „Metropole“.
Wie in jeder Hauptstadt besuchen wir auch in Little Rock das Capitol. Hier ist das Gebäude dem in Washington nachempfunden und im Inneren voller Marmor und Säulen – doch etwas kühl… In der Ahnengalerie finden wir das Bildnis des jungen Bill Clinton, der von 1979 – 1992 Governor des Staates Arkansas war, bevor er Präsident wurde. Nach seiner Präsidentschaft ließ er in Little Rock ein modernes Gebäude errichten, in dem seine Biografie und die Zeit seiner Präsidentschaft museal aufgearbeitet wird. Eine umfangreiche und interessante Ausstellung. Die vor dem Museum über den Arkansas River führende Clinton-Presidental-Park-Bridg
Unsere Route führt uns durch den Kurort Hot Springs. Die heißen Quellen führten schon Anfang des 19. Jhd. zu ersten Siedlungen und zur Gründung des heute ältesten Kurortes des USA. Ende des 19. Jhd. entwickelte sich Hot Springs zu einem Glücksspiel Mekka und soll ein Rückzugsort für Al Capone gewesen sein. An der Bathhouse Row stehen die großen Badehäuser, von denen einige allerdings geschlossen sind. Nach dem Bürgerkrieg wurde ein großes Militär-Hospital gebaut mit Erweiterungen im 1. und im 2. Weltkrieg. Nach der Nutzung als Rehabilitationszentrum wurde es 2019 geschlossen und steht bis heute leer. Im angrenzenden Park schlendern die Kurgäste.
Wir kommen nach Bentonville, einer Stadt im Nordosten Arkansas. Hier gründete Sam Walten 1950 den ersten Walmart. Vor dem historischen Gebäude weht heute die Flagge wegen des Todes des Papstes auf Halbmast. Im Gebäude wird die Geschichte von Walmart bis hin zum Weltimperium aufgezeigt. Eine der Erben*innen ist die Tochter Alice Walton, heute die reichste Frau der USA. Sie gründete in Bentonville das weitläufige Crystal Bridges Museum für ihre Sammlung amerikanischer Kunst. Als Architekten beauftragte sie Moshe Safdie. Obwohl heute ein normaler Donnerstag-Vormittag ist, ist das Museum sehr gut besucht. Vielleicht liegt es mit daran, dass der Eintritt frei ist.
Zum Abschluss unserer Tour durch Arkansas sind wir in Eureka Springs. Ein Ort, der für seine Toleranz und Weltoffenheit bekannt ist. Der Ort ist, trotz republikanischem Umfeld, fest in demokratischer Hand und sehr LGBT-freundlich. Wir wohnen in einem Cottage und schlendern durch die historische Stadt aus dem Ende des 19. Jhd. mit seinen – wir würden wohl sagen – Western Häusern. Es ist allerdings nicht viel los. Am Abend kommen dann immer mehr Biker; da es hier am Wochenende ein großes Treffen geben wird.