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Le Havre

Oktober 2022


Am Ärmelkanal und der Mündung der Seine gelegen laufen hier permanent große Schiffe ein und aus und es verkehrt die Fähre nach Portsmouth in England. Das für uns ganz Besondere und der Hauptgrund für eine Besichtigung ist aber der Status des Welt-Kulturerbes der Stadt. Neben Brasilia ist Le Havre das einzige Stadtensemble des 20. Jahrhunderts, das Welterbe wurde.

Nachdem Le Havre im zweiten Weltkrieg von den Deutschen besetzt war, wurde es von England total zerstört. Den Wiederaufbau plante und baute der Architekt Auguste Perret von 1945 bis 1954 mit einem Team von 60 Architekten als ein geschlossenes Stadtensemble im Stil der Moderne. Uns erinnerten die Bauten an die sozialistische Moderne, den Bauhaus-Stil und den Futurismus in Italien.
Eine Musterwohnung zeigt die Originaleinrichtung aus der Gründungszeit: Gerätschaften und Mobiliar aus den 1950er Jahren. Es zeigt aber auch die Größe der Wohnungen und das Licht, dass durch die großen Fenster von beiden Seiten die Wohnung erhellt.


Auguste Perret entwarf auch die Kirche Saint Joseph und sie gilt als sein Meisterwerk. Dabei zeigt sich der Bau von außen eher schmucklos. Der Turm überragt die Stadt und wirkt wie ein großer Leuchtturm, den die Schiffe von weitem sehen werden. Innen glänzt die Kirche durch tausende farbige Lichter wie ein Kaleidoskop. Die farbigen Gläser wurden von der Glaskünstlerin Marguérite Huré gestaltet.

Im Zentrum hat der Architekt von Brasilia, Oskar Niemeyer, den zentralen Platz gestaltet. Er entwarf hierfür ein Veranstaltungszentrum, den sogenannten Vulkan, und eine Bibliothek. Die Formen und das Weiß der Gebäude zeigen Niemeyers Stil, der auch in Brasilia zu sehen ist. Über dem Oskar Niemeyer Platz erhebt sich aus der Ferne die Leuchtturm-Kirche von Auguste Perret.

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