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Missouri

Mit Missouri kommen wir von den Südstaaten in den Mittleren Westen. Und Missouri begrüßt uns mit einem dramatischen Himmel. Wir blicken über die weite, grüne Ebene, immer mal wieder erhöht durch das Mittelgebirge der Ozark Mountains. Und zwischendrin die endlose Straße, die uns durch das Land führen wird. Wir überlegen, was wir von Missouri kennen und denken an den tollen Film „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ mit der wunderbaren Frances McDormand. Den Ort Ebbing gibt es nicht wirklich, aber ähnliche Orte und viele Billboards. Manche auch mit Statements. Hier: Abtreibung ist Mord..

Springfield, Missouri bietet ein gutes Beispiel für eine amerikanische Kleinstadt: Da sind zunächst die besseren Viertel, oft als „Garden District“ bezeichnet, in denen imposante Häuser stehen. Dann gibt es einfachere Wohnviertel mit manchmal auch kaputten oder leerstehenden Häusern. Die Innenstadt ist geprägt von Bürotürmen und Hochgargen. Und es gibt ein „Historic Downtown“ mit oft gut renovierten, aber auch viel leerstehenden Häusern im Western-Stil. Hier gibt es keine Läden für den täglichen Bedarf. Diese sind außerhalb in den Mals und den Geschäften entlang der Ausfallstraßen. zu finden. Ohne Auto fast unmöglich zu erreichen. Und etwas weiter draußen liegen Fabriken und Industrieanlagen.

Die Landschaft in Missouri erinnert etwas an Norddeutschland. Ab und zu sehen wir Kühe auf der Weide, nur dass hier die Kälber bei ihren Müttern bleiben. Dann gibt es, wie in Arkansas, viele Seen und sehr weite, grüne Wälder. Das Frühlingsgrün scheint zu explodieren. In einem State Park hat sich ein gewisser Robert McClure 1905 ein Anwesen bauen lassen. Dies wurde 1942 durch einen Brand zerstört und es blieben nur die Außenmauern stehen. Heute ist diese „Burg Ruine“ eine Attraktion.

Der Missouri-River ist der längste Fluss der USA und trennt Missouri in einen nördlichen und südlichen Teil. In der Mitte, für alle erreichbar, wurde 1821 die Hauptstadt Jefferson City gegründet. Doch außer dem Capitol, in dessen Repräsentantenhaus wir durch die Tür einen Blick werfen können, hat die Kleinstadt wenig zu bieten. Wir machen deshalb einen Abstecher in die nördlich gelegene Stadt Columbia. Eine Universitätsstadt mit schönem Campus. Und in der Stadt ist viel los. Die Student*innen unterstützen eine Champagne gegen Krebs und rufen dazu auf, zur Unterstützung zu hupen und Geld zu spenden. An einer Mauer klebt ein Plakat mit der Aufforderung, den Kampf zu unterstützen: Support the Fight. 

Diese Unterstützung wünscht man sich auch in anderen Bereichen, doch ist hier nichts von Äußerungen zu Trump und seiner Politik zu sehen oder zu hören. Im TV – und nicht nur bei CNN – ist Trump dagegen permanent Thema: in Talkrunden, bei Expert*innen und in Befragungen. Danach wird seine Politik eher negativ bewertet und er hat den schlechtesten Wert eines Präsidenten nach 100 Tagen Amtszeit überhaupt. Wir fahren entlang des Missouri-River Richtung Westen. Entlang kleiner Orte wie Jamestown und auf meist leeren Straßen durch eine geschwungene Landschaft. Am Abend erreichen wir Kansas City und sehen hier im Vordergrund den großen Bahnhof.

Im Bahnhof, der Union Station, betreten wir eine große Halle mit Kronleuchtern. Es ist alles edel ausgestattet. Nur Züge fahren hier selten: wir sehen auf der Anzeigentafel einen Zug nach Los Angeles. Auch sonst entdecken wir schöne alte Gebäude in Kansas City und wir werden an New York erinnert. Die Bibliothek ist in einer ehemaligen Bank untergebracht und wir betreten das Gebäude durch eine imposante Eingangshalle. Dann sehen wir schicke Hotels, Bürogebäude und auch Wohnhäuser in Downtown KC. Die ersten Besiedlungen durch Europäer gab es hier 1831.

Insgesamt gibt es auch hier eine Mischung der alten Gebäuden mit modernen Hochhäusern und Parkgaragen. In den Häusern im Western-Stil befinden sich Restaurants und kleine Läden. Eine Besonderheit in Kansas City sind die Straßenbahnen und Busse: sie sind alle kostenlos. An einer Wand sehen wir Malereien zu Stigmatisierungen und einem ungenügenden Gesundheitssystem. Abschließend besuchen wir in Kansas City das nationale Museum und Gedenkstätte zum 1. Weltkrieg. Es ist eine große und gut gemachte Präsentation und viele Menschen kommen ins Museum, um die Ausstellung zu sehen.

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